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Immunsystem und Immunabwehr

Immunsystem und Immunabwehr

Was ist das Immunsystem?

Das Immunsystem ist ein eigenes Abwehrsystem des Körpers, das ihn vor Krankheitserregern und Schadstoffen schützt. Es besteht aus drei voneinander unabhängigen Schutzsystemen, die Eindringlinge wie Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten, aber auch Schadstoffe schnell abwehren und so dafür sorgen, dass die Körperfunktionen störungsfrei ablaufen können. 

 

Was bedeutet Immunabwehr?

Unter Immunabwehr versteht man die Abwehr von Eindringlingen wie Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten oder von Schadstoffen durch das körpereigene Immunsystem.

Immunzellen unterstützen die Immunabwehr
Große Bedeutung in der Immunabwehr kommt den Bronchien und der Lunge, der Haut und besonders dem Verdauungstrakt mit seiner riesigen Darmoberfläche zu. Nicht umsonst befinden sich über 70 % der Immunzellen im Darm. Zu den Immunzellen zählen alle Zellen, die sich auf die Abwehr von Erregern und Schadstoffen spezialisiert haben. Bekannt sind sie als Thrombozyten, Erythrozyten, Granulozyten und Makrophagen, aber auch Lymphozyten und Leukozyten, Killerzellen und die weißen Blutkörperchen gehören zu den Immunzellen.

Doch die Immunzellen sind nur ein Teil der zur Abwehr aufgebotenen Kräfte. Unser Körper besitzt ein richtiges Abwehrsystem, das ihn schützt. Es besteht aus drei voneinander unabhängigen Schutzsystemen:

1. Das äußere Abwehrsystem
Erste Schutzbarrieren sind

  • die Haut,
  • das Mund-Mikrobiom auf Zähnen, Zunge und Innenwangen,
  • Schleimhäute in der Nase, in den Bronchien und in der Lunge,
  • die Tränenflüssigkeit und
  • die Darmschleimhaut mit ihrem Darmmikrobiom.

Diese Schutzbarrieren wirken wie mechanische und chemische Bollwerke und wehren einen großen Teil der Erreger ab.

2. Das innere Abwehrsystem
Wenn Erreger oder Schadstoffe durch das äußere Schutzsystem dringen, greifen die Immunzellen und dabei vor allem die weißen Blutkörperchen an. Jeden Tag produziert der Körper 25 bis 100 Milliarden weiße Blutkörperchen. Im Infektionsfall, wenn Erreger eindringen und sich vermehren, kann die Zahl der weißen Blutkörperchen auf die zehnfache Menge ansteigen. Eine unvorstellbare Stoffwechselleistung der Immunabwehr, deren Energie von den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, zur Verfügung gestellt wird.


3. Spezifisches Abwehrsystem
Treten bestimmte Krankheitserreger auf oder finden sich Substanzen (Antigene) im Körper, die dieser als fremd betrachtet, so bekämpft er sie mittels hochspezifischer Eiweißstoffe, die Immunglobuline genannt werden. Gleichzeitig produziert deine Immunabwehr beim ersten Kontakt mit Erregern oder Antigenen spezifische Abwehrmechanismen, die bei einem erneuten Eindringen in deinen Körper diese Erreger oder Substanzen unschädlich machen können. 

Alle Impfungen fußen auf diesem Abwehrsystem. So baut beispielsweise die Antigenabwehr bei der Impfung mit ungefährlichen Kuhpocken wirksame Abwehrmittel gegen die tödlichen Menschenpocken-Erreger auf. Deshalb gibt es heute praktisch keine Pockenerkrankungen mehr.

Leistungsfähiges Immunsystem schützt vor Krankheiten
Alle drei Abwehrsysteme müssen wirksam und im Gleichgewicht sein, damit das Immunsystem nicht aus den Fugen gerät und körpereigene Zellen angreift. Der Darmflora kommt dabei eine wesentliche Rolle zu.

Wir brauchen unser ausgeklügeltes, intaktes Abwehrsystem zur kurzfristigen Abwehr von Erregern und zur langfristigen Beibehaltung geordneter Körperfunktionen. Nur mit einer leistungsfähigen Immunabwehr können wir Krankheitsattacken begegnen und chronischen Beschwerden vorbeugen.


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